PINKTUM Institute Report zum Krankenstand in Deutschland

PINKTUM Institute Befragung zum Umgang mit Krankmeldungen in Deutschland
16.06.2024
Nikolaus Schaefer
News aus der PINKTUM-Welt

„Heute bin ich krank“. Dieser Satz hat eine große Wirkung. Krankenschreibungen in Deutschland liegen mit durchschnittlich 23 Tagen auf einem Rekordhoch. Doch welche Auswirkungen haben die vielen Krankmeldungen für die Wirtschaft und wie ist die gesellschaftliche Haltung hierzu? Das PINKTUM Institute hat im Mai 2024 eine Umfrage unter 1068 Erwerbstätigen durchgeführt und die spannenden Antworten zum Umgang mit Krankmeldungen analysiert. Dieser Blogbeitrag gibt dir Einblicke in die Umfrageergebnisse zur PINKTUM Institute Studie Heute bin ich krank.

Der statistische Anstieg von Krankmeldungen in Deutschland führt zunächst zu einem Rückblick. Bereits 2023 hat das PINKTUM Institute die steigende gesellschaftliche Einschätzung einer körperlichen und mentalen Kraftlosigkeit über eine eigene Umfrage untersucht. So stellte sich heraus, dass die ständigen Krisenbelastungen und politische Unzufriedenheit den Menschen ihre Kräfte rauben. Ist also der Rekordstand bei den Krankmeldungen eine weitere Konsequenz der Kraftlosigkeit unserer Gesellschaft? Die folgenden Umfrageergebnisse geben dir als Auszug Einsicht in aktuelle Erkenntnisse.

„Heute bin krank“ Ergebniseinblicke zur PINKTUM Institute Studie

Krankheitstage könnten zukünftig noch weiter steigen

Fast jeder Dritte gibt an, häufiger und länger krank zu sein als früher.

Jeder Dritte macht auch mal blau und vier von zehn Beschäftigten finden das in Ordnung.

Blaumachen wird besonders in den Zielgruppen 18-29 Jahre (>50 %) und 30-39 Jahre (>63 %) locker bewertet. Im Vergleich dazu scheint es in der Gen X (40-49 Jahre, 32 % sowie 50-59 Jahre 13 %) und unter den Babyboomern (16 % Zustimmung) deutlich mehr Selbstdisziplin zu geben. So verwundert auch, dass die Altersstufen 25-39 Jahre sich am schnellsten krankschreiben lassen. Grundsätzlich geben 39 % aller Altersklassen der Befragten an, dass die Bereitschaft, krank zur Arbeit zu gehen, gesunken ist. Bei 34 % ist die Bereitschaft gestiegen, sich bei leichtem Unwohlsein krankschreiben zu lassen.

So lassen sich zwei bedenkliche Erkenntnisse aus dem Umgang mit Krankheitstagen ableiten. Erstens kann sich die Anzahl der Krankheitstage in Zukunft noch erhöhen, da die junge Generation mehr zum Blaumachen neigt und der demografische Wandel voranschreitet. Zweitens sind die wahrnehmbare Kraftlosigkeit und Erschöpfung der Menschen auch Treiber für Krankschreibungen.

Führungskräfte als zweifelhafte Vorbilder bei Krankschreibungen

50 % unter den befragten Führungskräften finden blaumachen für sich in Ordnung (Nichtführungskräfte 28 %).

41 % der Führungskräfte haben auch schon blaugemacht und ebenso stark ist die Bereitschaft gestiegen, sich bei leichten Unwohlsein krankschreiben zu lassen.

Die Umfrageergebnisse spiegeln den Druck und die komplexe Rolle von Führungskräften wider. Der Druck von der Geschäftsleitung wächst und auch die Ansprüche der Mitarbeitenden erhöhen den Leistungsanspruch an Führungskräfte. Im mittleren Alter ist zudem der Karrieredruck am stärksten. So werden Unzufriedenheit und mangelnde Wertschätzung im beruflichen Umfeld zu weiteren Krafträubern. Blaumachen als Flucht aus dem belastenden Alltag ist dann die Konsequenz und zugleich ein zweifelhafter Lösungsweg.

Zurück in eine kraftvolle Gesellschaft

Aus der Umfrage des PINKTUM Institute lassen sich vielfältige Lösungsinspirationen ableiten. Eine Auswahl dieser Lösungswege haben wir dir in diesem Abschnitt zusammengefasst.

Krisen zu bewältigen, benötigt sehr häufig einen langen Atem und Resilienz. Das sind Eigenschaften, die Menschen eigenständig als mentale Fitness lernen und trainieren können.

Engagement ist wichtig für die Motivation. Wertschätzung sollte als Teil der Unternehmens- und Führungskultur gelebt und pflegt werden. Einerseits im täglichen Umgang auf allen Ebenen. Andererseits bei der öffentlichen Anerkennung von Leistung.

Die Studie zeigt, dass soziale Aspekte die Einstellung zur Krankschreibung beeinflussen. So geben 86 % der Befragten an, dass sie das Gefühl haben, gebraucht zu werden. 83 % sehen zudem eine kollegiale Verantwortung bei sich. Dieses Pflichtbewusst belegt, dass ein starker Zusammenhalt Menschen resilienter macht.

Homeoffice ist für viele Menschen ein wichtiger Benefit. Doch auch Präsenz-Tage im Büro haben vielfältige Vorteile. Sie fördern die persönliche Begegnung, Austausch und den Zusammenhalt. Mitarbeitende ins Büro zu locken ist daher ein weiterer Lösungsansatz, wenn er gut durchdacht ist. Reizvolle Pull-Faktoren erhöhen dazu die Motivation.

Krisen in der Gemeinschaft mit einem neuen Führungsverständnis bewältigen. Das Führungsbild eines Alleinentscheiders im Unternehmen wirkt nicht zeitgemäß. Empathie und Dialog sind besonders in herausfordernden Zeiten Faktoren als Teamlösungen zu finden.

PINKTUM Institute Empfehlungen als Kraftpakete, um der Kraftlosigkeit und dem Krankenstand entgegenzuwirken.



Die Kraft der eigenen Soft Skills ist daher niemals zu unterschätzen, wie das PINKTUM Kraftrad verdeutlicht!


Zusammenfassend verdeutlicht die Umfrage des PINKTUM Institute „Heute bin ich krank“, dass es vielseitige Gründe für den Rekordstand an Krankmeldungen in Deutschland gibt. Besonders relevant ist der Faktor Mensch. Die angesammelte Kraftlosigkeit und erschöpfenden Einflussfaktoren zu besiegen, ist eine Herausforderung der Gegenwart. Aber die Studie verdeutlicht, dass es vielfältige Lösungsstrategien gibt, die der Mensch eigenständig beeinflussen kann. Wenn du die vollständigen Inhalte einsehen möchtest, kannst du die PINKTUM Institute Studie „Heute bin krank“ hier kostenlos herunterladen.

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